Mordechaj Gebirtig in Film und Klang, Leipzig
Filmpräsentation mit dem Regisseur Piotr Szalsza und dem Leipziger Synagogalchor
27.06.2013 19:00
Im Rahmen der Jüdischen Woche (23.–30.06.2012)
Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig
Eintritt frei
http://leipzig.polnischekultur.de/index.php?navi=013&id=932Leipziger Synagogalchor unter Leitung von Ludwig Böhme
Susanne Langner (Alt)
Fritz Feilhaber (Tenor)
Clemens Posselt (Klavier)
Programm
Huljet, huljet, kinderlech Soli, Chor, Klavier Mordechaj Gebirtig
Bearb.: Fredo Jung (* 1949)
Spielt, Kinder, der Frühling beginnt. Wie beneide ich euch! Tobt euch aus, Kinder, solange ihr jung seid, denn vom Frühling bis zum Winter ist es nur ein Katzensprung. Versäumt keinen Augenblick. Lasst mich mitspielen, denn meine Seele ist noch jung und vergeht vor Sehnsucht. Wie gerne will sie aus dem alten Körper fliehen.
– Begrüßung –
’Ch wil nischt asa choßn Solo, Chor, Klavier Mordechaj Gebirtig
Bearb.: Friedbert Groß (* 1937)
Der Heiratsvermittler bringt drei Hochzeitskandidaten namens Benjomin, Jankl und Schlojme-Sische, doch diese potentiellen Ehemänner sind dem Mädchen zu jüdisch, deren Braut mag sie nicht sein. Der vierte trägt den polnischen Namen Wladek, was dem Mädchen gut gefällt. Nur – o Unglück – die Mutter hat den gleichen Vornamen wie die Braut (Sore), was ein Aberglaube verbietet. Nun lehnt die Mutter die Braut ab.
’S is gut Chor, Klavier Mordechaj Gebirtig
Bearb.: Josef Dorfman (1940–2000)
Es ist gut, schreien die Juden. Es ist gut, freuen sich die Juden. Der Feind eilt grausam voran, wo er ist, ist kein Leben mehr. Doch er hat sich überfressen, sein Ende wird bald kommen.
– Moderation: Wer war Moderchaj Gebirtig? –
Hungerik dajn Ketzele Solo, Chor, Klavier Mordechaj Gebirtig
Bearb.: Friedbert Groß (* 1937)
Eine Mutter singt ihr hungriges Kind in den Schlaf. Es soll nicht weinen und jammern, sondern still sein wie das Kätzchen, das Püppchen und die betrübte Mutter. Schlaf, meine Krone, der Schlaf lindert die Not.
’S brent (Undser schtetl brent) Chor a cappella Mordechaj Gebirtig
Bearb.: Friedbert Groß (* 1937)
Es brennt, Brüder! Es kann geschehen, dass unsere Stadt in Flammen zu Asche wird und wie nach einer Schlacht nur nackte schwarze Mauern bleiben – und ihr steht da mit verschränkten Händen. Nur ihr selbst könnt sie retten: Löscht das Feuer, löscht es mit eurem eigenen Blut, beweist, dass ihr es könnt! Steht nicht nur herum, Brüder, löscht das Feuer! Unsere Stadt brennt!
– kurze Einleitung durch Regisseur –
Kum, Jeschajes cholem Solo, Chor, Klavier Text: Moishe M. Shaffir (1909–1988)
Musik: David Botwinik (* 1920)
Komm bald, Jesajas Traum, alle warten auf dein Licht. Komm, denn über allen Ländern schwebt dichte Finsternis. Täusche sie nicht, die sich lange schon nach deinem Glanz sehnen, führe sie aus der Dunkelheit. Wann werden Schaufeln und Sicheln aus Spießen und Schwertern geschmiedet sein? Lass den Wind die Nachricht bringen, dass der Tag dämmert, beglücke uns nach all dem Leid. Der Text bezieht sich auf Jesaja 2, 1–5: In Zion werden alle Völker Heil und Frieden finden.