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Ventzki – Kinder der Täter. Kinder der Opfer, ist ein internationaler Beitrag zur europäischen Erinnerungsarbeit.
Projektteam:
Zofia Beklen (WKKG, Projektverantwortung),
Piotr Szalsza (Regisseur, künstlerische Projektleitung),
Traude Kogoj (Autorin, wissenschaftliche Projektleitung)
Dieses Projekt wird von der EU im Rahmen -Europa der Bürgerinnen und Bürger, Aktion 4 “ Aktive europäische Erinnerung“ gefördert.
Dokumentarfilm:
Idee, Buch und Regie: Piotr Szalsza.
Inhalt: Im Zentrum des Dokumentationsfilms steht eine Vater:Sohn Geschichte und Ausschnitte einer Konfrontation des Sohnes mit Opfern und Kindern der Opfer, die im Sommer 2007 in Lodz stattgefunden hat.
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Jens-Jürgen Ventzki
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Foto: Piotr Kuroczynski
Der Vater war NSDAP-Reichsredner und Oberbürgermeister von Lódz („Litzmannstadt“), dem als städtische Behörde die Verwaltung des dortigen Ghettos unterstand. Seine unmittelbare Mittäterschaft am Leiden und Sterben Tausender Jüdinnen und Juden bis in die Vernichtungslager (Chelmno / Kulmhof, Auschwitz) wird weltweit in vielen Archiven, Museen und Zeitgeschichtlichen Instituten nachgewiesen.
Der Sohn ehemals im Verlagswesen tätig, erzählt seine Geschichte entlang der Erinnerungsbögen aus Fotos, Gebäuden, Relikten. Schwerpunkt der Dokumentation ist die Konfrontation als Kind eines Täters mit Opfern und mit den Kindern von Opfern und der Diskurs, der im Zusammentreffen entsteht.
Filmpremiere 26. August 2009, Łódz
Muzeum Kinematografii
Filmvorführung in Wien, 12. Mai 2009
Im anschließenden Podiumsgespräch hat das Publikum die Möglichkeit, mit Jens Jürgen Ventzki und Fachleuten der Psychologie, der Geschichts- und Politikwissenschaften zu diskutieren.
Datum: 12. Mai 2009
Ort: Universität Wien, Zentrum für Translationswissenschaft, Hörsaal 5, Gymnasiumstr. 50, 1190 Wien
Beginn: 17 Uhr
Regisseur Piotr Szalsza und Jens-Jürgen Ventzki
Um die Einladung
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bitte klicken Sie hier.
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Fotos: Marzena Martynek
EU-Projekt: Ventzki – KINDER DER TÄTER – KINDER DER OPFER
Dokumentationsfilm: 40 Minuten
Kooperation: Österreich, Deutschland, Polen
Idee, Buch und Regie: Piotr Szalsza
Projektziel: Dieser Dokumentationsfilm soll die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen von Gedächtnisarbeit darstellen. Der Film soll Fragen aufwerfen, Stereotype und Tabus freilegen, einen Täter:Opfer-Diskurs im Sinne einer fundamentalen Erinnerungsarbeit initiieren. Dieser Dokumentationsfilm könnte Anlass für eine europaweite Diskursreihe, die bisher zum Thema zweifelsfrei noch unzureichend erfolgt ist, genutzt werden.
Vorgeschichte und Inhalt: In Rahmen des „ VI. Internationalen Festivals des Dialogs der 4 Kulturen 2007″ in Lodz, fand eine Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Kinder der Täter – Kinder der Opfer“ statt. Im Zuschauerraum befanden sich fast 150 Schülerinnen und Schüler von 2 Gymnasien, etwa 20 ehemalige polnische Zwangsarbeiter, Überlebende des Ghetto in Lodz (Litzmannstadt), Mitglieder der Landes-Armee (Armia Krajowa), Politiker, Journalisten, Wissenschaftler und Künstler. Die Anwesenden vertraten drei Generationen der Stadt Lodz.
Der Hauptgast kam aus Deutschland. Er heißt Jens Jürgen Ventzki und wurde als Sohn des damaligen NS-Ober-Bürgermeister Werner Ventzki (Mitglied der Waffen SS) am 13. März 1944 in Lodz geboren.
Jens Jürgen Ventzki erzählte von der Geschichte seines Vaters und vor allem über seinen schwierigen Umgang mit dieser familiären Vergangenheit.
Erinnerungsarbeit der 1. Generation
Der Referent, Nachfahre eines Täters, erzählte, dass er lange gebraucht habe, um sich aktiv mit der Rolle seines Vaters Werner Ventzki, der nicht nur OB in Litzmannstadt, sondern auch einer der sogenannten „Reichsredner“ der NSDAP war, zu beschäftigen: „Ich wusste natürlich, dass mein Vater Oberbürgermeister in Litzmannstadt war – aber der Titel Oberbürgermeister klang für mich, als Kind, zunächst einmal nicht sehr gefährlich“, so Jens-Jürgen Ventzki. Außerdem hatte er eine liebevolle Erinnerungen an seinen Vater: „Er war sehr fürsorglich und hat mich immer verwöhnt.“ Die Konfrontation mit der Verantwortung seines Vaters, dem die deutsche Verwaltung des Lodzer Ghettos als städtische Behörde.
unterstand, sei ihm deshalb auch besonders schwer gefallen.
1990 erfuhr er in der Ausstellung „Unser einziger Weg ist Arbeit“ über das
Ghetto Lodz im Jüdischen Museum Frankfurt / M. zum ersten Mal von der tatsächlichen Mittäterschaft seines Vaters an der Verfolgung und Vernichtung der Juden und an der „Germanisierung“ des von den Deutschen besetzten westpolnischen Gebiets. Die Konfrontation mit einem Dokument, das belegt, wie sein Vater die „frei gewordenen“ Kleidungsstücke der im Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof ermordeten Juden großzügig an NS-Stellen verteilte, versetzte dem Sohn einen ersten nachhaltigen Schock.
Obwohl er sich am Ausgang der Ausstellung den dazugehörigen Katalog kaufte, blieb dieser noch zehn Jahre fast unbeachtet im Bücherregal liegen. Erst ab dem Jahr 2000 war der Sohn in der Lage, den Spuren seines Vaters konkret und systematisch zu folgen. Unterstützung erhielt er dabei von seiner Frau und seinen beiden Töchtern, während seine Geschwister ihm im Grundsatz zustimmten, doch unterschiedliche Sichtweisen über den Umgang mit der Familiengeschichte in der Öffentlichkeit erkennen ließen. Mit seinen Eltern hat Jens-Jürgen Ventzki nicht ernsthaft sprechen können, sie waren zu sehr von der NS-Zeit geprägt, das den Sohn wiederum abstieß. Zustimmung für seinen Weg erhielt J.J. Ventzki nicht nur von Überlebenden der Shoah (wichtige Bezugsperson: Leon Zelman s. A.), sondern auch von Menschen seines beruflichen und privaten Umfeldes. Doch es gab und gibt auch Stimmen, die fragen: „Warum tust du Dir das alles an“? und wenig Verständnis zeigen.
Bemerkenswert ist, dass Jens-Jürgen Ventzki noch zehn Jahre brauchte, in denen er sich innerlich immer mehr vom Vater trennte, um Schranken zu durchbrechen und aktiv zu werden.
Schließlich gelang es ihm, einen sehr persönlichen Weg zu finden und so den „Gordischen Knoten“ zu lösen. Das belastende Schweigen konnte gebrochen werden. Damit öffneten sich für ihn Perspektiven des Zuhörens bei Kontakten mit Überlebenden der Shoah und deren Nachkommen sowie die Dialogfähigkeit vor dem Hintergrund der Beteiligung seines Vaters an NS-Verbrechen.
Zeitweise waren im Ghetto 160 000 Menschen unter unwürdigsten Bedingungen eingesperrt und harrten ihrer Deportation in die Todeslager von Kulmhof (Chelmno) und Auschwitz. 40 000 Menschen starben alleine im Ghetto an Unterernährung und an Krankheiten.
Dass man sich der Vergangenheit, der Geschichte stellen müsse, gerade wenn man familiär davon betroffen sei, ist für Jens-Jürgen Ventzki unabdingbar: „Es ist für mich eine notwendige politisch-weltanschauliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit meines Vaters. Nach Jahrzehnten des Schweigens, nach Überwindung der Sprachlosigkeit ist eine Aufarbeitung der NS-Zeit auch und gerade für die Kinder der Tätergeneration von großer Bedeutung. Sie zeigt die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es ist die notwendige Weitergabe von Geschichte an die nächste Generation“, schloss Ventzki seinen anschließend lebhaft diskutierten Vortrag.
Erinnerungsarbeit der 1., 2. Und 3. Generation
Nach Ventzkis Vortrag entflammte eine über 2 Stunden dauernde Diskussion. Es kam zu sehr spannenden und emotionalen Szenen. Zu Wort kamen auch andere eingeladene Gäste: die, die während der NAZI-Herrschaft in Polen sehr gelitten haben, einige die während des Krieges geboren wurden. Die, die ihre Kindheit verloren haben und auch diejenigen, die nach dem Krieg geboren sind und als Kinder der Opfer die Leiden ihrer Eltern bearbeiten. Überlebenden des Ghettos Lodz, polnische Partisanen und Untergrundkämpfer, die damals sehr jung waren, brachten ihre Meinung zum Thema – „Nicht vergessen und Vergeben“ zum Ausdruck. Schließlich auch zahlreiche Gymnasiasten, die von den älteren Generationen und den Politikern mehr Verständnis für die Sicht der Jugend verlangten: man solle alles tun, um die polnische und deutsche Jugend nicht im Schatten der Vergangenheit leben zu lassen. Es sei wichtig, über die Vergangenheit gemeinsam zu sprechen und daraus überzeugende Lehren für die Zukunft zu ziehen. Vergangenheit dürfe nicht vergessen werden, aber sie dürfe nicht das „einzig Verbindende“ zwischen Polen, Deutschen und Juden sein, sondern man müsse verstärkt auf eine gemeinsame Zukunft in Europa schauen.“
In den Augen von vielen Diskutanten erschien Jens Jürgen Ventzki als ein sehr mutiger Mensch, der seiner Vergangenheit nicht ausweicht und mit seinem Besuch sehr viel zum Verständnis zwischen den Polen und Deutschen beiträgt. Und der Satz von Jens-Jürgen Ventzki: „bis zum heutigen Tag kann ich nicht verstehen, wie meine Eltern mich im Wissen um die Ermordung unschuldiger Kinder aus dem Ghetto zeugen konnten“, verursachte tiefe Berührung und Verständnis, besonders beim jungen Publikum.
Die Diskussion wurde aufgezeichnet. Als Bildmaterial existiert auch der 3 Tage dauernde Aufenthalt von Herr Ventzki in Lodz. J.J.Ventzki wurde gefilmt während seiner Spaziergänge durch die Stadt. Seiner 30- jährigen Tochter Saskia, die ihn auf der Reise nach Lodz begleitete, konnte er die zahlreiche Häuser, Orte und Plätze zeigen, die mit der Nazi-Tätigkeit seines Vaters verbunden waren.
Das Filmmaterial enthält auch den ersten Besuch Ventzkis in einer Villa, in der seine Familie während des Krieges wohnte und in der er geboren worden ist. Spürbare Symbolik ging vom warmen Empfang in der großzügigen Villa aus, in der sich heute der Sitz und eine Ausstellung des Verbandes ehemaliger polnischer Zwangsarbeiter befinden. „Haus der Generationen“, das ist der heutige Name der Villa, denn sie wird von der Stadt Lodz sowohl als Heimstätte für Waisenkinder und als Sozial- und Kontaktstelle für ältere Menschen genutzt und erhielt auch von der Stadt Stuttgart, der deutschen Partnerstadt von Lodz, finanzielle Unterstützung.
Projektumfang: Das existierende Material wird in der Filmdokumentation um Szenen, Motive und Archivfotos ergänzt. Drehorte: München, Wien, Warschau, Jerusalem noch mal Lodz.
Biographische Daten: Jens-Jürgen Ventzki
Geboren am 13. März 1944 in Lodz als Sohn des damaligen NS-Oberbürgermeister Werner Ventzki. Bis 1962 Schulbesuch in Bonn und Berlin (Mittlere Reife). Anschließend Ausbildung im Gartenbau und im Verlagswesen mit Praktikum im Buchhandel, Studien Marktforschung (Buchmarktforschung).
Ab 1970 Tätigkeit in Buchverlagen als Werbe- und Vertriebsleiter, Verlagsleiter, Geschäftsführer. Ab 1989 Tätigkeit als Verlagsberater (Consulting ) mit Schwerpunkt Marketing, Vertrieb, PR, Unternehmensverkäufe, Nachfolgeregelungen. Seit 1998 Lehrauftrag an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Buchwissenschaft).
Aktivitäten
Initiator von Victor-Klemperer-Lesungen und der Tagung „LTI – Lingua Tertii Imperii – Victor Klemperer und die Sprache des Dritten Reiches“ (Evangelische Akademie Tutzing, 1997). 2001 Besuch in Lodz (Archivbesuch, Recherchen) 2004 Seminar mit polnischen und deutschen Jugendlichen in Krzyzowa (früher: Kreisau), Körber-Stiftung, Hamburg /KARTA / Warszawa, siehe Bericht in: Gazeta Wyborcza, Wroclaw, 30.04.2004 Veröffentlichungen in: „Das Jüdische Echo“, Wien, „Süddeutsche Zeitung“, München, Bloch-Jahrbuch 2005
Produkcja:
Wiener-Krakauer Kultur-Gesellschaft, Zofia Beklen
Media Kontakt Warszawa, Miroslaw Chojecki
Film Line Monachium, Arno Ortmair
Transfax – Tel Aviv, Marek Rosenbaum
Wspόłpraca
Ministerstwo Spraw Zagranicznych w Warszawie,
Urząd Miasta Łodzi
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(Marijana Miljković/DER STANDARD, Printausgabe, 12.5.2009)
Schmerzhafte Befreiung vom Täter-Vater
11. Mai 2009, 18:04
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Jens-Jürgen Ventzki am Bahnhof Radegast. Von dort aus wurden Juden aus dem Lodzer Ghetto in Vernichtungslager gebracht.
In den Jahren 1941 bis 1944 war Werner Ventzki Bürgermeister von Lodz, wo sich das zweitgrößte Ghetto Polens befand – Sein Sohn rollt nun in einem Film die Nazi-Vergangenheit seiner Familie auf
Wien – Zehn Jahre lag das Buch beinahe unberührt im Bücherregal. Bewusst ausgesucht, gekauft, aber eben unberührt. Es enthält keine leichte Geschichte. Doch mittlerweile kann Jens-Jürgen Ventzki darüber reden. Darüber, dass er der Sohn eines ehemaligen Nazi-Bürgermeisters des polnischen Lodz (früher Litzmannstadt) und Reichsredners, eines rhetorisch geschulten Nazi-Funktionärs, ist. Dass sein mittlerweile verstorbener Vater Zeit seines Lebens innerlich immer ein Hitlerverehrer geblieben ist. Oder dass Werner Ventzki nie zur Rechenschaft gezogen wurde, obwohl aus Dokumenten hervorgeht, dass er das Lodzer Ghetto, das zwischen 1940 und 1944 bestand und wo insgesamt mehr als 200.000 Juden lebten, verwaltete und Kleidungsstücke von Gefangenen, die in den Vernichtungslagern Chelmno (Kulmhof) und Auschwitz ermordet wurden, an NS-Stellen verteilen ließ.
Diese Fakten fand Jens-Jürgen Ventzki im Buch zu einer Ausstellung zum Ghetto Lodz im Frankfurter Jüdischen Museum. Er kaufte das Buch. Das war 1990. Jens-Jürgen Ventzki besuchte Lodz 2001 zum ersten Mal bewusst – er war seit seiner Geburt 1944 nicht dort gewesen.
Ventzkis Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit seiner Familie ist das Thema des Dokumentarfilms Kinder der Täter. Kinder der Opfer. Heute, Dienstag, wird er im Rahmen des EU-Programms Europäische Erinnerungsarbeit in Wien gezeigt. Regisseur Piotr Szalsza will mit dem Film vor allem eines: einen Täter-Opfer-Diskurs anregen. Die Idee entstand nach einem Zusammentreffen von Kindern der Täter und der Opfer in Lodz.
Warum Jens-Jürgen Ventzki so spät die dunkle Vergangenheit seiner Familie aufrollte? „Ich wollte, aber es war ein langer Abnabelungsprozess, und der ist schwierig, wenn man eine böse Vorahnung hat. Zu mir war mein Vater ein liebevoller Vater. Und doch hat er das System voll unterstützt. Innerlich hab ich mich immer mehr von ihm getrennt“ , sagt Ventzki im Standard-Gespräch.
Nach dem Krieg zog die Familie nach Bonn, Werner Ventzki arbeitete als Staatsbeamter. Er wurde nie angeklagt. Weder wegen Mords noch wegen Totschlags, denn die Archive wurden in der Zeit des Kalten Krieges nicht geöffnet. „Er fiel unter die Kategorie Schreibtischtäter. Er war politisch involviert und hat alles befürwortet“ , sagt der Sohn. Ein Schreibtischtäter, der auch innerfamiliär unterstützt wurde: „Wenn ich über meinen Vater spreche, muss ich immer meine Mutter miteinbeziehen. Ein halbes Jahr, nachdem mein Vater 1931 der NSDAP beigetreten ist, trat auch sie bei. Ohne ihre Unterstützung wäre die politische Karriere meines Vaters nicht möglich gewesen“ , sagt der heute 65-Jährige, Vater zweier Töchter.
Geredet wurde in der Familie aber nie über den Krieg und die Verwicklungen der Ventzkis. Als Jens-Jürgen Ventzkis Geburtsort wurde nicht Lodz, wo er in der Bürgermeistervilla geboren wurde, sondern Posen angegeben. Im Film sagt Ventzki, dass der Vater nach wie vor verherrlichend über das Dritte Reich sprach, die Mutter ihn einbremste, damit es die Kinder nicht weitererzählen konnten. Vor dessen Tod 2004 konfrontierte Ventzki seinen Vater. Keine Reue. „Ich wollte mir die Verherrlichung von Hitler nicht anhören und habe die Archive vorgezogen“ , sagt Ventzki. „Dass ich in Lodz war, hat mein Vater nie erfahren.“
Der Holocaust-Überlebende Leon Zelman – er war auch ins Lodzer Ghetto gebracht worden – unterstützte ihn bei der Spurensuche. Auseinandersetzen: ja; in der Öffentlichkeit: nein – diese Einstellung hatten seine drei Geschwister. Ventzki aber findet: „Es ist die notwendige Weitergabe von Geschichte an die nächste Generation.“
(Marijana Miljković/DER STANDARD, Printausgabe, 12.5.2009)
Der Dokumentarfilm „Kinder der Täter. Kinder der Opfer“ wird heute, Dienstag, mit Beginn um 17 Uhr im Zentrum für Translationswissenschaft, Hörsaal 5, gezeigt. Gymnasiumstr. 50, 1190 Wien.
Links:
www.wiener-krakauer.at
www.ghetto.lodz.pl
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PREZENTACJA FILMU DOKUMENTALNEGO „VENTZKI – KINDER DER TÄTER; KINDER DER OPFER“ NA UNIWERSYTECIE WIEDENSKIM
Historia rodziny, relacje syna i ojca, rozmowa dziecka sprawcy z dziećmi ofiar, w centrum dokumentu dyskusja na temat przeszłości w podzielonej i przyszłości w zjednoczonej Europie, w jego tle fakty związane z losem mieszkańców okupowanej w czasie II-giej wojny światowej Łodzi i Polski, fakty związane z losem Żydów w Łódzkim Getcie (1942-1945) i ich zagładą w Chełmnie i Oświęcimiu. Ojciec urodzonego w 1944 roku w Lodzi (wtedy Litzmannstadt) Jensa-Jürgena Ventzkiego był wysokim funkcjonariuszem NSDAP i burmistrzem okupowanej Łodzi. Dokumenty zgromadzone w rozlicznych archiwach, muzeach i instytutach historycznych na świecie udowodniły bezpośredni udział ojca Ventzkiego w cierpieniu wielu tysięcy Żydów internowanych w Gecie Łódzkim i ich śmierci w nazistowskich obozach zagłady. Jens-Jürgen Ventzki wspomina swoja przeszłość ilustrowana milczeniem rodziców na temat ich roli w mieście jego urodzenia i ich fanatyczna wierność nazistowskim, antysemickim poglądom politycznym, kultywowanym do końca życia. Prowadzona przez Ventzkiego w Lodzi rozmowa z dziećmi ofiar ilustrowana jest materiałem archiwalnym emocjonalnie potęgującym dramaturgie dyskutowanych przeżyć. Czy obecnie zjednoczona Europa wykorzysta szanse budowania wspólnej przyszłości dla następnych generacji potomków sprawców i ofiar? Czy tragiczna przeszłość, wpisana w nasze losy i pamięć, będzie ciążyć wiecznie?
Projekt reżysera Piotra Szalszy, znanego twórcy ponad 40 filmów dokumentalnych i muzycznych, w naukowym opracowaniu Dr. Traude Kogoj i zrealizowany przez Wiedeńsko -Krakowskie Stowarzyszenie Kultury pod produkcyjną kuratelą Zofii Beklen, otrzymał subwencję EU i obecnie mianowany został do nagrody Złotych Gwiazd Unii Europejskiej przyznawanej najlepszym projektom roku wyróżniających się z pośród wielu dotowanych.
Integralną częścią, związaną z prezentacją filmu są panelowe dyskusje wywiązujące się po jego pokazie pomiędzy publicznością, a gośćmi na podium. Pierwsza prezentacja filmu odbyła sie 12 maja 2009 r. w przepełnionym po brzegi, mieszczącym 500 słuchaczy audytorium Instytutu Translacji Uniwersytetu Wiedeńskiego. Wśród poruszonej, wzruszonej, zmaganej emocjami publiczności dominowała młodzież. Studenci i uczniowie. Wnuki ofiar i sprawców. Trwająca dwie godziny żywiołową dyskusję prowadził Dr Peter Pelinka, Redaktor Naczelny wiedeńskiego tygodnika „Format“. Do rozmowy na podium zaproszeni zostali portretowany w filmie Jens-Jürgen Ventzki, zastępca Dyrektora Instytutu Historii Współczesnej UW, doc. dr Bertrand Perz, wykładowca historii współczesnej na Uniwersytetach w Wiedniu i Salzburgu, doc. dr Margit Reiter i Julia Ziemska, studentka UW, wnuczka byłego więźnia Obozu Koncentracyjnego Mauthausen-Gusen.
Olbrzymie zainteresowanie tematem filmu i aktywne uczestnictwo widzów w dyskusji po jego pokazie wskazują na trafność wyboru tematu projektu, jego ciągłą aktualność i ważność. Obywatelski dialog Europy o przeszłości i przyszłości jest procesem integrującym ludzi, kraje, generacje. Bolesnym i pełnym wiary, nabrzmiałym żalem i wstydem. Procesem zobowiązującym do pamiętania i ostrzegania. Ale koniecznym.
Tekst: Anna Rutkowski, 14.05.09,Wiedeń